Die Schulferien haben soeben begonnen und meine deutschsprachige Nachhilfeschüler/innen werden bestimmt die Schulfächer etwas zur Seite schieben. Es ist auch gut so. Dennoch begleitet uns die alltägliche Physik weiterhin und dieses Jahr können wir sogar viel Sehenswertes am Sternenhimmel genießen. Seit Mitte März konnten wir schon die Begegnung der beiden hellsten Planeten Venus und Jupiter am nord-westlichen Abendhimmel betrachten. Doch sehr bald kommt es zu einem weiteren sehenswerten Rendezvous in Richtung Nord-Westen: Venus wandert von 2. bis zum 4. April, in einer ihrer bestmöglichen Abendsichtbarkeit, an dem bekannten und schönen Sternhaufen der Plejaden.
Wir können die Raumtiefe nicht erahnen. Venus ist am 3. April rund 97 Millonen Kilometer von uns entfernt und das Licht (reflektierte Sonnenlicht an der Venusatmosphäre) benötigt 5,4 Minuten um uns zu erreichen. Die heißen Sonnen der Plejaden sind so weit von uns entfernt, dass ihr Licht 380 Jahre unterwegs war, bevor es uns erreicht. Die Plejaden sind nämlich - da die Lichtgeschwindigkeit rund 300.000 km/s beträgt - 37 Millonen Mal so weit von uns entfernt wie Venus an diese Abenden!
Und einige Tage später ist noch etwas mehr zu beobachten: am 15. April, um 20 Uhr, wird Saturn genau in Opposition, der Sonne gegenüber (Sonne, Erde und Saturn werden dann auf einer Linie stehen), und damit am hellsten und größten sein. Aber schon am 6. und 7. April wird der volle Mond bei Saturn sein und uns den Weg weisen um ihn in Süd-Osten, im Sternbild Jungfrau, zu erkennen. Er wird ein gutes Stück unter dem rötlichen Mars sein, dessen Helligkeit jetzt im Vergleich zu Venus viel bescheidener ist. Außerdem geschieht am 15. April auch noch etwas besonderes mit Mars: er kehrt, von uns aus gesehen, seine Bewegungsrichtung im Himmel!
Ich wünsche euch also sehr schöne Ostertage und eine klare herrliche Sicht während diese Frühlingsnächte.